Zwei Teams, ein Ziel!
Es kommt nicht alle Tage vor, dass das THW im Rahmen einer Übung mit 2 Ortsverbänden, mit je 9 Einsatzkräften der 1. Bergungsgruppe im Allwetterzoo in Münster räumlich getrennt eine gemeinsame Ausbildung/Übung durchführt.
Am Tag der deutschen Einheit um 8 Uhr war es soweit:
Unter Einhaltung aller Corona Schutzbestimmungen begrüßte der hauptamtliche Mitarbeiter der Regionalstelle Münster Tobias Rausch sowie zwei Mitarbeitern des Zoos beide Teams und erklärte nach einer ausführlichen Gesundheits- und Hygieneunterweisung den Auftrag: Abbruch einer alten Vogelvoliere von 1974.
Beide Teams waren angehalten wegen Corona streng separat zu agieren und Kontakte zu vermeiden sowie alle Schutzregeln einzuhalten.
Nachdem das umfangreiche Material aus den Fahrzeugen zum Einsatzort gebracht war, die Einsatzkräfte ihre Einsatzstellen erkundet und entsprechend gesichert hatten, ging es zügig an die Demontage der großen Gitterelemente, wozu unzählige Schrauben gelöst und festsitzende Muttern mit dem Winkelschleifer ("Flex") entfernt werden mussten.
Während die Einsatzkräfte aus dem OV Lüdinghausen den linken, vorderen Teil angingen, arbeiteten die Einsatzkräfte aus dem OV Dülmen zuerst im rechten, hinteren Teil der großen Anlage. Im hinteren Bereich gab es feste Holzhäuser, die ehemaligen Eulenhäuser, welche mit Isoliermaterial (Styropor) verbaut waren, die wesentlich schwieriger niederzulegen waren als die Demontage der großen Gitter. Hier kamen Brecheisen, Vorschlaghämmer, Säbelsägen und später Kettensägen zum Einsatz.
Damit beide Teams sich räumlich nicht zu nahe kamen, war die Voliere in der Mitte mit einem Absperrband geteilt, sodass immer klar war, wo wessen Arbeitsbereich war.
Um die großen Gitter auch im oberen Dachbereich sicher lösen zu können, kamen diverse Leitern der Bergungsgruppen zum Einsatz. Deutlich erschwert wurden die Arbeiten durch Efeu und andere Rankpflanzen, welche die Gitter an vielen Stellen dick durchwachsen und fest -unabhängig von den Verschraubungen- verbunden hatten, sodass viel Handarbeit mit Beilen und Sägen nötig war, um alles voneinander zu lösen. Zusätzlich musste das gesamte Innenleben, d.h. Baumstämme und ganze Bäume etc. in den Volieren -meist mit Hilfe der Motorsägen- zerkleinert und entsorgt werden.
Die Mittagspause war wohl verdient und wurde zeitversetzt und getrennt nach Teams im Restaurant vor Ort eingenommen; hierzu wurden für alle Einsatzkräfte Gutscheine vom Zoo zur Verfügung gestellt.
Nachdem die wesentlichen, tragenden und stützenden Elemente abgebrochen oder Brauchbares abgebaut und im Gelände sinnvoll zwischengelagert war, befestigten beide Teams jeweils eine Bandschlinge in ihrem Bereich um den Leimverbinder im hinteren Drittel des Daches und verankerten den jeweiligen Greifzug an entsprechend starken Bäumen. Danach wurden alle Pfeiler mit der Motorsäge am Fuß zur Hälfte schräg angesägt.
Durch gleichmäßiges straffen und anziehen der Stahlseile konnte so der gesamte Bau krachend zu Fall gebracht werden; wodurch den Einsatzkräften ein sichereres, bodennahes Arbeiten mit Motorsägen und Akkuschraubern ermöglicht wurde.
Gegen 17 Uhr endete die für alle Einsatzkräfte erfolgreiche, gemeinsame Übung.
Alle waren zwar naß vom Nachmittag einsetzenden Regen und Arbeitsschweiß, aber sehr zufrieden mit ihrer gemeinsamen Leistung. Nach dem Verladen der eingesetzten Ausstattung auf die Fahrzeuge ging es nach einem kurzen Abschlussgespräch in großer Runde (Feedback) wieder zurück in Richtung THW-Heimatunterkunft.